Grundlagen:
- Die Linke ist keine verbotene oder verfassungsfeindliche Organisation, obwohl versucht wird, diesen Eindruck zu erwecken.
- Mehr als 5% der Wähler haben in Hessen die Linke gewählt. Damit ist ihre Fraktion Bestandeil des neuen Landtages.
- Merkel drohte Beck mit dem Untergang der Bundeskoalition, sollte er seiner Partei nicht vorschreiben, ihre Absichten bezüglich dieser Partei in den Landesparlamenten durchzusetzen.
- Die Tagespresse Kotaut vor den Bonzen.
- Wenn die Äußerungen von z.B. Christel Wegner für einen antidemokratischen Generalverdacht gegen die Linke ausreichen, reichen die Taten von Schäuble schon längst für einen gegen die CDU, die von Schily für einen gegen die SPD. Beide haben nicht nur in Worten, sondern auch in Taten Grundrechte abgebaut und versucht, das System der BRD dem der DDR anzunähern. Wegners Idiotie halte ich vor diesem Hintergrund für geradezu harmlos.
- ist schon sein eigener Kommentar
- Merkel erdreistet sich unverholen, Beck oder seine Partei (gibt es da in Zeiten des imperativen Mandats überhaupt noch einen Unterschied?) als ihre Marionette zu verwenden. Weil Merkel etwas gegen die Linke hat, muß Beck Koalitionen mit ihr (in den LANDESPARLAMENTEN!) ausschließen. Und weil das so ist, dürfen seine Stimmsklaven auf keinen Fall darüber nachdenken, was davon zu halten ist.
- Hier zeigt sich, wes Geistes Kind die Presse ist: statt "4. Gewalt" zu sein und diesen Zirkus kritisch zu hinterfragen, wird von den Parteibonzen höchstpersönlich aufgetragen, was von ihren Entgleisungen zu halten ist. Merkels und Becks gestammel wird als Goldstandard genommen. Unabhängige Gedanken finden sich nicht.
Gleichzeitig wurde schon die Taktik schon im Vorfeld festgelegt: keine Koalition außerhalb gewohnter Denkschemata (was das mit Demokratie zu tun hat, erkläre mir bitte jemand), die Linke bleibt außen vor, egal, was passiert. Das Ergebnis ist hinlänglich bekannt: Würden die Bonzen sich daran halten, was sie erzählt haben, muß folgendes passieren:
- Ypsilanti dürfte sich nicht zur Wahl stellen, denn dann würde sie mit den Stimmen der Linken gewählt, was sie ablehnt
- Im April kann sich keine Regierung konstituieren, deshalb bleibt Roland Koch weitere 4 Jahre ("Geschäftsführend") im Amt.
Es heißt auch, dass Ypsilanti, Beck und Merkel das denkbar schlechteste für Hessen wollen, nämlich die Blockade demokratischer Mechanismen.
Ich denke jetzt selbstverständlich nicht, dass es in der Realität so kommt. Natürlich wird sich Ypsilanti zur Wahl stellen und natürlich wird sie mit den Stimmen der Linken gewählt. Dann kann sie weiterhin demokratische Mechanismen abbauen, z.B. kann sie so tun, als wären zwischen der SPD und jeweils höchstens zwei von CDU, Linken, Grünen und FDP keine Inhaltlichen Übereinstimmungen, und Entscheidngen sabotieren oder verschleppen. Überhaupt wird sie so tun, als könnten Parlamentarier nur innerhalb ihrer Position im Parlament stimmen, soll heißen: die Koalition stimmt immer für einen Antrag, und die Opposition immer dagegen, und das als Grund nehmen, Vorschläge mindestens so lange zu bearbeiten, bis nur noch die SPD dafür stimmen kann. Sie wird also alle Parlamentarier von ihrer Pflicht zur Entscheidung Anhand der Inhalte entbinden und sich ein verbales Feigenblatt namens Fraktionsdisziplin vorhalten, um ihre eigene Idiotie zu verdecken.
Das Ziel dieser Strategie ist natürlich, Entscheidungen außerhalb gewohnter Denkschemata für unmöglich zu erklären. Das Gegenteil ist der Fall. Entscheidungen innerhalb der gewohnten Denkschemata sind unmöglich, wie Ypsilanti, Beck und Merkel gerade demonstrieren.
SPD und CDU bzw. deren Bonzen haben sich durch ihre Sabotage demokratischer Prozesse als direkte Feinde der Demokratie, insbesondere auch des in Deutschland verwendeten Systems, dargestellt. Auf der Hand liegende Straf- oder Parteirechtliche Konsequenzen haben sie nicht zu befürchten, da sie in ihrer Eigenschaft als regierende Parteien natürlich (und unberechtigterweise) die Kontrolle über den Verfassungsschutz und die Polizei haben.