Sonntag, 30. März 2008

Private Krankenkassen und der Bezug zur Realität

Viele Leute in meinem Umfeld preisen die Privaten Krankenkassen als das nonplusultra der Krankenversicherung. Schließlich sind sie billiger als die Pflichtkrankenkassen, und sie leisten auch mehr. Ist ja auch richtig. Die Frage ist, wie kommt das zustande?

Ein Ereignis aus der Tagespresse erklärt das vielleicht: Privatkassen klagen gegen Gesundheitsreform.


Private Krankenkassen können (und das geben sie sogar selber zu!) nur überleben, indem sie ihren Kundenstamm ständig Vergrößern, und das auch noch in die Richtung, die der allgemeinheit, den gesetzlichen Krankenkassen, am meisten wehtut: bei jungen, gesunden gutverdienern. Es gibt ein Gesetz gegen Unlauteren Wettbewerb. Die Privaten Krankenkassen verstoßen in Ihrer Gesamtheit dagegen. Sie sind ein verficktes Schneeballsystem.

Wenn man verhindern würde, dass die PKV Neukunden bekämen, würden die Beiträge innerhalb kürzester Zeit steigen und schließlich das Niveau der der gesetzlichen erreichen. Weil der Preisvorteil der PKV nicht darin besteht, besser zu kalkulieren (das tun sie nicht), sondern darin, sich die Kunden auszusuchen.

Jeder Tag, den das Parlament vergehen läßt, ohne PKV zu verbieten, ist ein Tag, an dem diese Idioten "nein" sagen zu Gerechtigkeit bei der Krankenversicherung. Jeder Tag, den das BVG vergehen läßt, ohne PKV zu verbieten, ist ein Schlag ins Gesicht aller gesetzlich Versicherten. Niemand hat den "Volksvertretern" den Auftrag gegeben, bei der Krankenversicherung einen Zustand herzustellen, der gewisse Personen bevorteilt und andere benachteiligt. Im Gegenteil. Wir reden, mal wieder, über flächendeckende Arbeitsverweigerung und die Unfähigkeit, Realität zu erkennen und entsprechend zu handeln.

Michael Klarmann sieht das ähnlich.

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