Dienstag, 4. November 2008

Einheitsmeinung Doppelmoral

Politik ist doch ganz einfach. Man erzählt einfach irgendeinen Scheiß, und dann tut man, was man will. z.B. kann man sich, wenn es um unliebsame weil faschistische oder faschistoide Entscheidungen geht, einfach auf die "Fraktionsdiziplin" berufen, sobald es darum geht, das Ekelpaket des Jahrhunderts in die Wüste zu jagen, wird etwas von "Gewissen" gebrabbelt.

Der Politiker und das Gewissen

Wie muß ein Gewissen beschaffen sein, dass es erlaubt, Koch im Amt zu lassen? Auf keinen Fall kann es mehr Inhalte haben als: "mir Macht", "mir mehr Macht" und "mir Geld". Ein solches Gewissen unterscheidet sich also von einem Arschloch nur dadurch, dass es im Kopf eines Politikers sitzt.

Welche Sorte Argument jemanden (oder dessen Gewissen) davon überzeugen könnte, eine große Koalition im Parlament, die eine "Rot-Grüne" Regierung (Hessen: Wir sehen Links, wo sie Rechts sehen!) kontrolliert, leuchtet mir nicht ein, und wurde auch nicht erklärt.

Achja, ich vergaß, die Köpfe gingen ja doch nach vorne auf, hinaus quoll beispielsweise folgendes:
Demokratie heißt, sich auch anders positionieren zu können, und dies offen und mit aller Konsequenz. Hessen hat eine gerechtere, eine sozialere, eine wirtschaftlich und ökologisch zukunftsfähige Politik verdient. [*schnüff*]
Danke, Frau Everts, für 4 weitere Jahre "gerechtere, sozialere, wirtschaftlich und ökologisch zukunftsfähige Politik" unter Schlauchbootlippe, inklusive neuer Startbahn und schwerbewaffneter, gewalttätiger und ungerechter Polizei. Danke, dass sie es nicht geschafft haben, die Situation einzuschätzen. Danke auch dafür, dass sie es geschafft haben, ihre Partei als ferngesteuerten, völlig instinktfreien Deppenverein dastehen zu lassen. Denken sie eigentlich, ich rede mir Jahrelang gegen Dumpfbacken den Mund fusselig und gehe auch noch für den letzten Deppen an die Urne, damit sie so tun könnten, als hätten sie ein Gewissen, bloß damit sie ihre 5 Minuten Ruhm abbekommen? Wann haben sie eigentlich zum letzten mal nachgedacht?

Der schöne Schein des dummen Seins

Die Geschichte erinnert an die von der "Antisemitismusentscheidung". Gehirn auskoppeln, das ist zu heftig. Die Geschichte lief irgendwie so: Der Bundestag will einen schrieb "gegen Antisemitismus" verfassen. (Warum? Könnte man fragen, tut man aber nicht. Stattdessen hetzt man einfach schwerbewaffnete faschistische Polizisten und demnächst auch Soldaten auf friedliche Demonstranten) Für diesen will nicht nur die absolute Mehrheit der Abgeordneten stimmen, sondern auch jene, die für die Linkspartei im Parlament sitzen. Dies ist der CSU ein Dorn im Anus. Daher zeichnet sich nicht ab, dass abgestimmt wird, weil...

Ja, warum eigentlich?

Eigentlich doch, weil die Linkspartei zufällig mit der CSU einer Meinung ist. Derart sind unsere Vorzeigedemokraten: Sobald einer ihrer Meinung ist, blockieren sie, damit nicht der Eindruck aufkommt, in der Politik würde sich irgendwas bewegen.

Die ganze Aktion dient nur der Profilierung von Leuten, die sich ihre Gesichter längst an den Darmwänden ihrer Chefs glattgerieben haben. Wenn man kein Turbofascho ist oder alternativ einfach das Gehirn abschaltet, ist man bei der CSU halt unten durch. Das Traurige ist, dass dieser Skandal nicht thematisiert wird.

Bestechlichkeit ok, Gewissen auch, solange es Bestechungen erlaubt

Einen dicken Brocken packt Helga Lopez aus:
Die hessische Bundestagsabgeordnete Helga Lopez erhob sogar indirekt den Verdacht einer Bestechlichkeit der vier Abweichler. "Ich hätte nicht erwartet, dass die mächtige Energiewirtschaft doch noch siegt", sagte sie der "Wetzlarer Neuen Zeitung". "Vielleicht stimmen die Silberlinge ja", wurde Lopez weiter zitiert.
Strenggenommen folgere ich daraus, dass die Bestechung schon innerhalb der SPD blatant offensichtlich ist. Das wäre jetzt der späteste Zeitpunkt für ein paar Hundert Parteiausschlüsse, aber dazu haben die Damen und Herren Koch-Groupies ja keine Zeit. Lieber diskutieren sie, wie sie den Status "Faschisten im Amt & Anschein der Demokratie" weiter beibehalten. Lieber schlechte Parteipolitik als sich dem Risiko auszusetzen, sich dem braunen Pöbel entgegenzustellen. Lieber Show als Inhalt. Lieber schlechtes Geschehen lassen als gutes Machen.

Den Schaden trägt das System der bundesdeutschen "Demokratie"

Ganz klar hat sich die Hessische SPD unwählbar gemacht, indem sie demonstriert hat, auch in aussichtsreicher Lage noch das Zeug zu besitzen, mal Kurz den Verstand auszuschalten, und irgendwas zu tun, bloß um die Katastrophe "Verantwortung" zu vermeiden.

Ein weiterer Schaden tritt auf: ein ganzer Haufen Bürger merkt einmal mehr, dass es überhaupt nichts bringt, sich von Betrügern und Sozialversagern dazu überreden zu lassen, eben jene zu "wählen", also der Wahl der Parteibonzen durch ein Kreuz einen Hauch von Demokratischem Anschein zu verleihen. Es wird auch immer deutlicher, dass die vorhandenen Parteien die insgesamt schlechtestmögliche Wahl sind. Wahrscheinlich könnte der Kassenwart des Karnickelzüchtervereins Fulda verantwortlichere Parlaments- und Regierungsverantwortung übernehmen als jeder einzelne Idiot, der da derzeit sitzt. Ok, vielleicht ist in kongolesischen Regierungsparteien doch noch ein bißchen weniger Vertrauenswürdigkeit zu suchen, aber weit davon entfernt ist dieses Pack nicht mehr.

Was wird denn, wenn dieses Modell auch im Bundestag Einzug hält? Die CDUSPDFDPGrüne erklärt sich zur einzigen wählbaren und regierungsfähigen Partei, und was dann? Kennen wir ja: alle anderen Parteien werden verboten, Leute verprügelt, außer Landes gejagt und ermordet, und die Bonzen stopfen sich die Taschen voll. Ach, das haben wir ja schon.

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