Montag, 13. Oktober 2008

In unserer Vertretung

...werden gerade 5800 € pro Nase dafür ausgegeben, dass sich das internationale Bonzentum noch ein wenig länger bereichern darf. 5800 € Steuergeld pro Nase werden in irgendwelche windigen Geschäfte investiert, wo sie nach einigen Umlenkungen in der Tasche eines Bonzen verschwinden. Und das alles unter dem Vorwand, "die Wirtschaft zu retten". Wer hält diese Leute eigentlich für kompetent?

Ergänzungen:

Die Bürgschaft und der Bezug zur Realität

Wie einige bemerkt haben: das Geld ist (noch) nicht weg. Noch nicht. Jedem "das ist nur eine Bürgschaft"-Deppen sei folgendes Gedankenexperiment nahegelegt:

Einer Bank werden beliebige Summen Steuergelder völlig ohne Konditionen versprochen, wenn sie "Pleite geht". Was wird passieren?

Ackermann

Der Spiegel drückt (vermutlich bezahlt) arg auf die Tränendrüse: Ach der arme Ackermann, jetzt hat er soviel geackert, Mann, und verzichtet auch noch auf die Hälfte seines Gehaltes, und wird immer noch Beschimpft. Was für Knalltüten da. Der Ackermann könnte auf 99% seines Gehaltes verzichten und wäre immer noch Stinkreich. Dass er das trotz des Nachweises seiner Inkompetenz nicht tut, ist eine Beleidigung jedes Mitbürgers. Der kann froh sein, dass er nicht gelyncht wird, und will immer noch dafür Bezahlt werden, dass er Geld bekommt, dass andere dafür bezahlt haben, dass er alles andere macht, als sich an ihrem Geld zu bereichern.

Kürzung der Managergehälter

In dieselbe Kloake gehen "Argumente", man könne die Managergehälter nicht reduzieren, weil, die wären ja Vertragsgebunden, und da könne nicht mal eine Regierung etwas gegen tun. Andersrum wird ein Schuh draus, ihr Deppen beim Spiegel: Wenn die Banken nicht den Verantwortlichen, die sie in die Pleite geritten haben, wenigstens fristlos Kündigen (wenn nicht gar sie wegen Untreue vor den Kadi bringen), sollten sie auf die "Hilfe" verzichten müssen. Da zu fordern, diese Arschlöcher sollten mehr als den Hartz-4-Satz verdienen dürfen, ist blanker (und vermutlich gekaufter) Zynismus.

Flexibilisierung der Bilanzierungsregeln

Manchmal kann man gar nicht so viel Essen, wie man kotzen möchte. Da sollen jetzt "Bilanzierungsregeln" "Flexibilisiert" werden.

Eine Bilanz ist eigentlich eine einfache Sache, strenggenommen eine Subtraktion: man nimmt die Einnahmen und zieht die Ausgaben ab. Das Ergebnis sollte, wenn möglich, in der Nähe der 0 liegen. In der Berechnungspraxis wird erwartet, dass ein Unternehmen selber kein Geld "hortet", also Überschuß entweder ausgezahlt oder angelegt wird. Also taucht auch "gespartes" als Ausgabe auf.

Für Abweichungen von diesen Regeln gibt es schon Worte. Eines davon lautet "kreative Buchführung", was ein abstoßender Euphemismus für die Umgehung der Regeln ist. Man kann mittels "kreativer Buchführung" bzw. "flexibilisierter Bilanzierungsregeln" in Windeseile Straftatbestände wie z.B. den des Betrugs verwirklichen.

Dieser Deutung soll mittels Legalisierung dieser Praktiken ein Riegel vorgeschoben werden. Also: wer davon redet, Bilanzierungsregeln flexibilisieren zu wollen, meint, er will Dinge, die andere Leute (unterstellterweise eine breite Mehrheit) als dubios bis verbrecherisch betrachten, vom bösen Verdacht der Strafbarkeit befreien. Er will, dass Bonzen (mehr als ohnehin schon) betrügen dürfen, und nichtmal die Justiz zu fürchten brauchen. Dies ist nicht in meinem Sinne. Dies ist nichtmal gerecht, und auch nicht legitim. Strenggenommen wählen wir eine Herrschaft, damit sie derartiges verhindert.

Derart sind die Entscheidungen, die angeblich in Vertretung des Volkes getroffen werden.

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